Skip to main content
  • U22 2019
  • jugend2017-8
  • u19 2019
  • slider2022 3
  • jugend2017-5
  • slider2022 1
  • slider2022 2
  • slider2022 4
  • 1912-Team-Hessen
  • U19 2 2019
  • slider2022 5

Neue C-Trainer Ausbildung gestartet

  • Sebastian Riebold
Am letzten Wochenende fand in Büdesheim das erste badmintonspezifische Ausbildungswochenende der neuen C-Trainer-Ausbildung statt. Fünfzehn engagierte und begeisterte Teilnehmer arbeiteten 2 Tage zusammen mit Ausbilder Bernd Brückmann an den ersten Basis-Teilen von Schlag- und Lauftechnik. Hier ein amüsanter Erfahrungsbericht. 

Start der C-Trainer-Ausbildung 2006/2007

Nach der sportartenübergreifenden Grundausbildung, die vom 11.-15.9. in der Sportschule Frankfurt stattgefunden hatte, fanden sich letztes Wochenende die fünfzehn Teilnehmer der diesjährigen C-Trainer-Ausbildung zum ersten fachspezifischen Lehrgang in Büdesheim ein.

Samstag, 7.10.

9:45, Büdesheim/Schöneck

Schulsporthalle der Sterntalerschule

Für einige in der Gruppe ist es sicherlich eine ungewöhnlich frühe Stunde, um an einem Samstag wach zu sein. Aber motiviert sind sie alle und nach einem gründlichen warm-up auch rechtschaffend fit.

Manuel leitet die Aufwärmübungen an. Anschließend dürfen wir meckern- natürlich mit System, anhand eines Kriterienkataloges.

Aber eigentlich hat er das ja ganz gut gemacht.

Jetzt kann eigentlich kommen was will. Die Muskulatur ist warm, die Gelenke mobilisiert, das Herzkreislaufsystem arbeitet. Kurz, wir sind für jegliche Art körperlicher Belastung vorbereitet. Was auch immer unser geschätzter Landestrainer mit uns vorhat, wir sind bereit. Doch wir setzen uns erst mal hin, zunächst ist Kopfarbeit gefordert. Das wird es dieses Wochenende noch häufiger geben.

“Was war noch mal Supination?” Die Teilnehmer verdrehen diverse Hand- und Armgelenke, doch die gesuchte Bewegung ist nicht darunter. Beschämtes Schweigen. Naja, wir sind ja auch erst am Anfang der Ausbildung.

Unsere erste Aufgabe als angehende Übungsleiter: Das Werfen eines Tennisballes über die gesamte Länge der Halle. Eigentlich kein Ding, doch wie lautet ein bekanntes Sprichwort (etwas abgeändert)? “Selber machen ist nicht schwer, das Erklär’n dagegen sehr!”

Bernd Brückmann nimmt den Ball in die Hand und befolgt jede unserer Anweisungen wörtlich:

“Rechtes Bein nach hinten.” “Den Oberkörper nach rechts drehen” “Wurfarm nach oben.” “Nein, hinten oben!” “Und jetzt mit dem Ball deine Schulterblätter berühren, den linken Arm nach oben vorne strecken, den rechten Ellenbogen schnell nach vorne bringen, dabei den Oberkörper mitdrehen und den Wurfarm zum Schluss ganz strecken!”

Bernd ist zu einer formschönen Brezel verknotet und der Ball kullert ein kleines Stück über den Hallenboden.

Eigentlich klar: Nur durch Worte geht es eben nicht. Visuelle Hilfsmittel müssen her, das haben wir schon in der Grundausbildung gelernt.

“Und der Clear geht genau so, nur mit Schläger.”

Also Schläger gegriffen und rauf aufs Feld. Endlich die Keule in der Hand. Wurde auch Zeit. Aber Halt! Zuerst wird niedergesessen und das praktisch gelernte verschriftlicht. Ein bisschen Theorie muss auch noch sein und ehe nicht alle fünfzehn Teilnehmer dreimal hintereinander ganz schnell “Ausholphasenendstellung” sagen können, geht niemand irgendwo hin.

Bevor aber Schläger und Ball zusammenfinden, üben wir die Unterarmdrehung in Schlagphase Teil 2 an einem Weichboden. “Besonders im Kindertraining ist diese Übung toll” weiß Bernd zu berichten. “Am Besten, ihr bringt ein paar alte Teppiche mit ins Training, die Klopfen die Kids dann so richtig aus.” Wir finden’s auch Klasse und dreschen auf die Matten, dass es nur so eine Freude ist.

Dann gibt’s den Vorhandclear als Trockenübung, dann auf Zuwurf. Ein dritter Spieler weist auf Fehler hin und so sind bereits drei Trainerfähigkeiten abgedeckt: Demonstration, Zuspiel/Zuwurf und Fehlersehen- ja, so didaktisch durchdacht ist der Lehrgang.

13:00 Höchste Zeit für die wohlverdiente Mittagspause. Fünfzehn Mägen knurren um die Wette. Doch zuvor: Hinsetzen, aufschreiben!

Am Nachmittag ist Mona für das warm-up zuständig. Anschließend machen wir einige Übungen zur Ball- und Schlägergewöhnung. Dann sind wir als Traineranwärter wieder gefragt. Aufgabe: Entwickeln einer methodischen Übungsreihe zum Ballaufheben bzw. -auffangen- beides mit dem Schläger, schon klar. Und das ganze in fünf Minuten.

Als letzter Punkt der Tagesordnung steht der hohe Vh-Aufschlag auf dem Programm.

Den Federball unter Verwendung dieser Technik in einen umgedrehten Kasten zu platzieren geht noch ganz gut. Tobias versenkt 5 von 8 und sichert sich damit den Tagessieg. Die leere Ballrolle (senkrecht aufgestellt) trifft jedoch keiner und das bei insgesamt 45 Versuchen.

Nachdem wir nun den Ball ins Spiel bringen können und auch zumindest einen Schlag zur Verfügung haben, ihn wieder zu retournieren, können die Netze fürs freie Spiel aufgebaut werden. Klar, dass dabei keine der zuvor gewonnen Erkenntnisse Anwendung finden...

Sonntag, 9:00

Arno übernimmt die Rolle des Übungsleiters und führt uns durchs Aufwärmprogramm. Der Kreislauf ist ordentlich in Schwung gebracht und hat bei der folgenden Theorieeinheit erst mal wieder Gelegenheit, wieder zum erliegen zu kommen. Doch wir kennen dieses Hin und Her ja bereits vom Vortag.

In der Praxisphase zur Laufarbeit bereut es so mancher, seine tänzerisch-rhythmische Ausbildung schleifen gelassen zu haben. Dafür schulen wir unsere Frustrationstoleranz bei den folgenden Koordinationsübungen: “Anfersen rechts, Knieheben links, das ganze im Wechsel und ohne Zwischenschritte bitteschön.” Ach, es sieht alles so einfach aus, wenn Bernd es vormacht.

Beim Schuhplattler machen wir uns dafür umso besser- der wirkt selbst ohne Filzhut und Lederhosen authentisch. Schließlich ist es ja auch die Zeit des Oktoberfests.

Nach etwas Footwork, birgt auch das Erlernen des Umsprungs keinerlei Schwierigkeiten. Bernd gibt klatschend den Takt vor: “1,2,3,4...1,2,3,4...” Noch fragen? Dachte ich auch nicht.

Als kleine Ernüchterung zum Schluss dürfen wir uns selbst beim Vh-Clear beobachten. Auf Video. So was darf normalerweise nur im Spätabendprogramm gezeigt werden, doch weggucken gilt nicht. Die Slowmotion zeigt gnadenlos auch für das ungeschulte Auge jeden noch so kleinen Schnitzer. Und während  Svenja vor allem an ihrer Nullstellung arbeiten muss, haben andere eine ganz schöne Mängelliste vor sich. Bis Januar ist zum Glück noch ein bisschen Zeit. Halt, Stopp! Vorher gibt es noch Hausaufgaben...

Das zweite Ausbildungswochenende findet am 20. + 21. Januar 2007 statt.

Wir freuen uns schon jetzt drauf!!!

Verfasst von Sebastian Riebold