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C-Trainerausbildung zum Vierten

  • Bernd Brückmann
 Vom 5. Bis 6. Mai fand in Erda (bei Gießen) das vierte Ausbildungswochenende der C-Trainerausbildung 2006/07 statt. Hierzu hat Teilnehmer Sebastian Riebold wieder einen sehr netten Bericht geschrieben.

Samstag, Vormittag

Nachdem die Halle in Worms 8 Wochen zuvor aufgrund des hohen Aufgebots an TraineranwärterInnen beinahe aus allen Nähten geplatzt wäre, ist die Besetzung diesmal eher bescheiden. „Ist im Urlaub.", „Ist in Polen.", „Hat sich abgemeldet.", „Kommt erst morgen.": Zug verpasst, Zahnarzttermin, Zur Salzsäule erstarrt- Ausreden gibt es reichlich (und wie aus der Schule bekannt, sind sie allesamt ein Synonym für: „Hausaufgaben nicht gemacht."). Aber das soll uns- den harten Kern- nicht weiter stören, schließlich hat auf diese Weise jeder ein Sechstel Diplomtrainer (Bernd Brückmann) für sich alleine, was der Erhöhung des Lerneffektes nur dienlich sein kann. In diesem Sinne: Vielen Dank an alle Daheimgebliebenen!

Was ist der Alptraum eines jeden lauffreudigen aber technisch eher minderbemittelten Badmintonspielers? Genau! Mit den Beinen am Boden festzukleben und die elende Rückhand wirklich schlagen zu müssen. Wozu haben wir uns eigentlich beim Erlernen des Malayenschrittes beinahe die Beine gebrochen? Aber was soll das Gejammer. Das Argument, die Rückhand sei im Profi-Bereich ohnehin ausgestorben mag die ersten zwei InteressentInnen vielleicht noch vergraulen, aber als Trainer kann man durchaus in die peinliche Lage kommen diese berüchtigte Schlagtechnik einmal vorführen zu müssen. Und eigentlich wollen wir sie ja auch endlich einmal richtig...naja, gezeigt bekommen- können ist dann wieder eine andere Geschichte. Außerdem stets im Programm- der ganze erste Vormittag ist damit reserviert, also wenig Aussichten, dass Bernd diesen Punkt überliest- und damit haben sich alle Argumente für und wider ohnehin erledigt.

Wir beginnen wie gewohnt (vom (wirklich ganz) Einfachen zum Schweren), d.h. Bernd macht uns die Zielbewegung erst mal vor. Und schon die erste Überraschung; Daumengriff ist nicht! Zunächst sind ganz viele leere Gesichter zu sehen, die sich jedoch zusehends mit Erkenntnis füllen. Wir erinnern uns an den ersten Lehrgang. Da gab’s doch was mit Griffhaltung, Balltreffpunkt und...Uhrzeiten? Und die Rückhand-Überkopf schlägt man nun mal so gegen acht Uhr, also Uni-Griff (Aber nicht, dass künftig alle mit Armbanduhr aufs Spielfeld rennen- die würde euch der verantwortungsbewusste Übungsleiter aus Sicherheitsgründen eh abnehmen.).

Im nächsten Schritt dürfen wir bereits auf die Felder. Zum Glück hat Lorenz die bestellten Angelruten dabei, sodass mit Geschenkband und etwas Fingerspitzengefühl rasch genügend Ballpendel entstehen. Auf diese Weise ist der Zeitrahmen groß genug- sogar für den Rückhand-Clear- und nach einigen Luftlöchern klappt die Trockenübung schließlich ganz gut. Kaum fliegt der Ball, sind die meisten Merkpunkte der Bewegungskette jedoch spurlos verschwunden und das ist dann leider auch in der Videoanalyse zu sehen. Doch auch wenn uns der ernüchternde Unterschied zwischen Theorie und Praxis einmal mehr vor Augen geführt wurde, gehen wir gut gelaunt in die Mittagspause.

Samstag, Nachmittag

Die Rückhand lernt man nicht an einem einzigen Vormittag- eine gute halbe Stunde muss man da schon noch dran hängen. In bequemer Sitzhaltung und mit geschlossenen Augen stellen wir uns den Bewegungsablauf erneut vor- zunächst mit verbaler Unterstützung und schließlich in völliger Ruhe. Auf dem Feld führen wir die Bewegung erneut trocken aus und halten auch hierbei die Augen geschlossen. Als es erneut ernst wird, stellen viele erstaunt fest, dass die anfangs fehl am Platz wirkende, kleine esoterische Einheit erstaunlich erfolgreich war: Im Balltreffpunkt knallt es, dass es eine wahre Freude ist und deutlich mehr Bälle als noch wenige Stunden zuvor (die wir größtenteils mit dem Warten auf unser Mittagessen verbracht hatten) finden ihren Weg zur Grundlinie.

Mind over matter! Der Rh-Drop ist dann nur noch Formsache (aber den Smash behalten wir lediglich als Theoriekonstrukt im Hinterkopf).

Nach einem kurzen Theorieblock zur Struktur des DBV und der Landesverbände (natürlich dem HBV im Speziellen) wenden wir uns noch einmal der Rückhandecke zu, genauer gesagt dem King-Sprung (Und nein, ungeachtet der hitzigen Diskussion über das generische Maskulinum konnte sich die Bezeichnung „Queen-Sprung" bisher nicht durchsetzen.). Aber wozu unnötig Kalorien verschwenden; wir können die Rückhand ja mittlerweile einfach schlagen?!

Die letzte Einheit widmet sich den „Ballmaschinen". Als Spieler haben wir schon öfters ihre Bekanntschaft gemacht. Sie sind vielseitig einsetzbar, ob zur Verbesserung von Schlagtechniken, Laufwegen oder der Kondition. Heute interessieren uns natürlich mehr die Anforderungen an den Menschen auf der anderen Netzseite: Schlagfrequenz, Schlagpräzision und Schlaghärte müssen stimmen, um den gewünschten Lerneffekt zu erzielen- und auf die Spielerin oder den Spieler soll man ganz nebenbei natürlich auch noch achten.

Das halten der „Ballwürste" ist die erste Hürde. Drei Shuttles kann man in einer Hand halten, zehn finden auf dem Unterarm Platz. Auch fünfzehn geht noch ganz gut und bei zwanzig fallen zunächst ein paar ungewollt zu Boden- womit wir wieder bei fünfzehn wären und die gehen ja zu halten. Notfalls muss man sich die Bälle eben einreichen lassen oder nutzt die besonders elegante Alternative eines „homemade multifeeders" (im Wesentlichen ein Abflussrohr auf einem Kamerastativ). Zum Thema Schlagpräzision veranstalten wir ein kleines „Torwandschießen", aus dem Mona mit 3 von 5 Bällen als klare Siegerin hervor geht.

Sonntag

Wie uns die ersten drei Lehrgänge gelehrt haben (von der Grundausbildung in der Sportschule Frankfurt ganz zu schweigen), haben wir alle das Aufwärmen am zweiten Lehrgangstag immer besonders nötig- und die Promille von Svenja und Mona (Die zwei hatten die ganze Nacht durchgefeiert.), sowie die McDonalds-Menüs die Andreas, Johannes, Tobias und Sebastian intus haben, wollen erst mal abgebaut werden. Was Michael getrieben hat, weiß keiner so recht. Aber er kommt (für seine Verhältnisse) pünktlich an. Thea, Lorenz und Arno sind heute verhindert, aber dafür stößt Manuel zu uns. Nach einer umfangreichen Rechnung stellen wir fest, dass wir eine Person weniger sind, als am Samstag Vormittag (Tobias war am Tag zuvor erst zur Mittagspause gekommen und die Tatsache, dass wir grundsätzlich vergessen ihn mitzuzählen, brachte unsere Rechnerei ganz schön durcheinander.).

An diesem Morgen geht es um das Thema „Finten". Den Gegner buchstäblich ins Leere laufen zu lassen ist natürlich viel amüsanter, als ihm den Ball um die Ohren zu knallen und bei den Übungen kommt viel gute Laune auf. Als Wermutstropfen zeigen sich aber auch noch mal einige Schwächen bei der Ausführung der grundlegenden Schlagtechniken (insbesondere im Überkopfbereich), die es bis zur Prüfung im Juli noch zu beseitigen gilt.

Den letzten Programmpunkt markieren die „strategischen Marschruten" und die „Gewinnertaktik" im Einzel (zum Doppelaufschlag werden wir angesichts der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr kommen, aber das wäre auch das erste mal, dass wir alles Vorgesehene schaffen...). Leider ist die Saison bereits vorbei und das Geheimrezept wie man ein Einzel unfehlbar und todsicher immer und überall gegen jeden Gegner gewinnen kann wird uns erst nach der Sommerpause dienlich sein können.

Das nächste und vorerst letzte Ausbildungswochenende wird am 2. und 3. Juni erneut in Büdesheim stattfinden. Die Prüfungen sind vom 6. Bis 8. Juli in Frankfurt und Hanau.

Endspurt für die diesjährigen TraineranwärterInnen!

Verfasst von Sebastian Riebold

 

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Die Teilnehmer mit Ausbildungsleiter Bernd Brückmann

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Die Badminton-Torwand - Übung zum Zuspielen