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Endspurt in der Trainerausbildung

  • Sebastian Riebold.
Langsam wird es Ernst für die AnwärterInnen auf die C-Trainerlizenz, denn nachdem vom 2.-3. Juni das letzte Ausbildungswochenende stattfand (wie bereits im Oktober 2006 im beschaulichen Büdesheim), geht es nun mit riesigen Schritten auf die Prüfung zu.

Samstag, 2.6. (Vormittag)

Der Weg zur Sterntaler-Schule sollte den meisten Teilnehmern mittlerweile bekannt sein, aber aufgrund eines größeren Bauvorhabens auf der Büdesheimer Hauptstraße dauert es doch eine Weile bis alle eingetrudelt sind. Da sich Ersatz-Ausbilder Paul Bösl (unser Ausbildungsleiter Bernd war beim Lehrgang der Nationalmannschaft) jedoch auch unter den Spätankömmlingen befindet, fällt dies nicht weiter auf.

Ein Berg Versuchslehrproben, durchwachsen von einigen Theorieeinheiten steht uns bevor. Es verspricht ein anstrengender, aber auch lohnender Vormittag zu werden, denn die folgenden 30-minütigen Unterrichtseinheiten bieten noch mal Gelegenheit, einige Techniken und Bewegungsabläufe zu festigen- denn einen Prüfungsteil zur Demonstrationsfähigkeit und Bewegungsbeschreibung gibt es schließlich auch noch.

Während der nächsten drei Stunden bekommen wir (und nicht zuletzt Paul) in puncto innovative Übungsauswahl und didaktischer Raffinesse einiges geboten: Tennisbälle, Ballpendel, Boxhandschuhe (echt wahr!), Bilderreihen zur Veranschaulichung von Bewegungen, methodische Übungsreihen (Vom Leichten zum Schweren, vom Einfachen zum Komplexen, vom Bekannten...) noch und nöcher- ein bisschen was ist während der letzten 11 Monate halt doch hängen geblieben, trotz unserer Bemühungen möglichst wenig dazuzulernen.

Jede Probe-Lehrprobe (nein, das Wort wird man im Duden vergeblich suchen- zumindest noch) wird von einer kleinen Kritik- (ausschließlich konstruktiv, logisch!) und Diskussionsrunde gefolgt. Zwar ziehen sich diese bei besonders kontroversen Themen (Holzreifen auf dem Boden zur Korrektur der Schrittlänge bei Laufwegen Ja oder Nein?) zeitlich etwas in die Länge, verlaufen jedoch alles in allem produktiv.

Ein gutes Dutzend SportlerInnen geht einigermaßen unterzuckert und mit fusselig gequasselten Mündern in die Mittagspause.

 

Samstag, 2.6. (Nachmittag)

Bevor die nächsten vier Badminton-Trainer in spe Gelegenheit bekommen, ihr Können unter Beweis zu stellen, folgt (nicht zuletzt damit sich Salatteller und Pastagericht etwas setzen können) ein kurzer Theorie-Block über Motivation im Training. Es stellt sich zu unserer Bestürzung heraus, dass es sich bei einer Trainingsgruppe in den seltensten Fällen um einen uniformen Einheitsbrei handelt (der zudem auch noch völlig homogen und nicht zuletzt einheitlich ist), sondern die „Trainees" im allgemeinen viele ganz unterschiedliche Gründe haben, ins Training zu kommen. Nicht schlimm genug also, dass die Leute unterschiedliche Begabungen und Vorkenntnisse haben; sie sind noch nicht einmal gleich motiviert!? Oje, ist das kompliziert, ich glaube das mit der Trainerkarriere überlege ich mir noch mal.

Bevor uns Paul entwischen kann, muss er sich natürlich noch der Mutter aller hypothetischen Fragen stellen: „Angenommen, das wäre die Prüfung gewesen; hätte das [was wir da verzapft haben] zum Bestehen gereicht?" Wie ein guter Jurist (der unter Anklage steht und keine Aussage machen will, die später gegen ihn verwendet werden könnte) versteht Paul natürlich, sich da raus zu reden und antwortet sinngemäß mit einem lauwarmen „Ich habe heute nichts gesehen, von dem ich denken würde: Das geht ja mal gar nicht!"

Kein Kommentar.

 

Sonntag, 3.6.

Schichtwechsel: Am nächsten Morgen stößt nun auch Bernd zu uns. Er verdreht etwas die Augen, als er erfährt, dass wir noch einiges an Versuchslehrproben ausstehen haben, aber was kann man machen? Also frisch ans Werk und Endspurt. Auf unsere Version der Gretchenfrage (ob es denn heute für die Prüfung gereicht hätte...) antwortet er (auf eine Silbe reduziert): „Ja." Na also. Geht doch. Ein Dutzend Steine fällt zu Boden.

Wir schaffen es noch, die zwei Theorieblöcke über „Abwärmen" und „Kinder- und Jugendtraining" abzuhandeln, schaffen die Einheit über Doppeltaktik (zu unser aller Bedauern) jedoch nicht mehr. Bernd verspricht uns, als Ersatz ein weiteres Wochenendseminar zu diesem Thema anzubieten, welches selbstverständlich auch anderen InteressentInnen offen stehen wird. Ein genauer Termin ist noch nicht festgesetzt, doch an dieser Stelle sei schon einmal darauf hingewiesen.

Und dann ist der entscheidende Moment gekommen. Mir war bereits aufgefallen, wie Michael kleine Papierzettel vorbereitete, hatte mir nichts weiter dabei gedacht.  Es heißt Lose ziehen. Es ist wie Russisches Roulette nur verhängnisvoller. Hinter jeder Nummer verbirgt sich ein mehr oder weniger kryptisch klingendes Prüfungsthema, wie z.B. „Entwicklung einer methodischen Übungsreihe zur Verbesserung des gewischten Rückhand-Unterhand-Clears im China-Sprung bei tiefem Balltreffpunkt unter besonderer Verwendung eines selbst erstellten Schaubildes, sowie der Demonstration der Zielbewegung in Slow-Motion (für Links- und Rechtshänder)".

Zukünftige TraineranwärterInnen möchte ich hier etwas beruhigen: Zum einen darf man ein zweites Mal ziehen, sollte das erste Thema sehr missfallen (aber das zweite muss dann genommen werden). Und zum anderen werde ich mit der Formulierung von Prüfungsthemen im HBV in naher Zukunft nichts zu tun haben.

 

Allen Co-TraineranwärterInnen ganz viel Erfolg für die anstehenden Prüfungen.

Deadline für die schriftliche Ausarbeitung der Lehrprobe ist der 1. Juli (Datum des Poststempels).

Die Klausur wird am Freitag, den  06.07.07 von 18.30-22.00 Uhr in der Sportschule Frankfurt geschrieben.

Am Samstag 07.07.07  (sowie ggf. Sonntag) finden die Lehrproben und die Prüfung der Demonstrationsfähigkeit in Hanau statt.