Zum Hauptinhalt springen

RTK in Theorie und Praxis

  • Tatjana Geibig-Krax

GruppeZwei Tage „Intensivkurs RTK (Rahmentrainingskonzeption)“ durften mehr als 20 TeilnehmerInnen am dritten Adventswochenende bei der letzten Trainerfortbildung des Jahres erleben. Die engagierten Lehrgangsleiter Tobias Hofmann und Florian Weinzinger führten die TrainerInnnen in Theorie und Praxis durch viele Themen der vom ehemaligen Bundestrainer Diemo Ruhnow entwickelten RTK und legten einen besonderen Schwerpunkt auf die Schlagprinzipien.

Der Lehrgang startete am Samstagvormittag mit Footworkübungen, die auch in der RTK per Video zu finden sind. Beim Hopserlauf vorwärts und rückwärts in verschiedenen Variationen sowie bei unterschiedlichen Übungen auf der Stelle bewegten sich die meisten Teilnehmer noch in ihrer Komfortzone. Bei den anschließenden Koordinationsübungen stießen die meisten dann an erste Grenzen. Übungen mit der Koordinationsleiter in Kombination mit der Fingerübung „Jäger und Hase“ sorgten für viel Gelächter und gefühlten Knoten in den Händen. Mit „Farbverwirrung“ und anderen kreativen Übungen wurden unter anderem die Reaktionsfähigkeit und Rhythmusgefühl geschult.

On CourtGut aufgewärmt ging es dann an das erste Schlagprinzip, den „Griffwechsel“. Dass man dieses – zumindest theoretisch – simple Thema anhand von Finten am Netz trainieren kann, war für viele TeilnehmerInnen neu. Wundert euch also nicht, wenn demnächst der angetäuschte Vorhand-Netzdrop in einen schnellen Rückhand-Cross-Drive verwandelt wird. Zudem wurden einige Übungen für den richtigen „Touch“ am Netz probiert.

RotationAls nächstes wichtiges Schlagprinzip wurde die Unterarmrotation betrachtet. Eine erste Anschauung wurde durch RTK-Videos vermitteln, dann ging es wieder auf die Felder. Anhand der Rückhand-Drive-Abwehr übten die TeilnehmerInnen dieses Prinzip, das dann mit „Follow the shuttle“ kombiniert wurde. Dies bedeutet, dass die Körperachse sich in Schlagrichtung ausrichtet und der „Nicht-Schlagarm“ eine Gegenbewegung ausführt. Trotz unserer bereits rauchenden Köpfe zeigte uns Tobias dann noch die „Lennart-8“. Dies ist der RTK-Begriff für die schleifenartige Ausholbewegung, z.B. beim Rückhand-Clear, aber auch beim Smash.

Unsere Mittagspause hatten wir uns redlich verdient und labten uns hier am selbstmitgebrachten Buffett. Anschließend bearbeiteten wir in Gruppen vier sogenannte Off-Court-Themen der RTK durch die verschiedenen (Alters)stufen FUNdamentals, GAMEbasics, Learn to Play, Learn to Train, Train to Train, Train to Compete hindurch. Als wesentliche Off-Court-Kriterien mit erheblichem Einfluss auf die Nachwuchsathleten sind benannt: Mentaltraining, Rolle der Trainer, Rolle der Eltern und Organisation. Insbesondere die Rolle der Eltern scheint dabei in der Realität von den Verantwortlichen oft unterschätzt zu werden.Lennart8

Der späte Nachmittag stand dann im Zeichen von weiterführenden Techniken wie Sticksmash, Schneiden & Wischen, die ebenfalls auf die Schlagprinzipien einzahlen. Es machte sich jedoch bemerkbar, dass die Aufnahmekapazitäten der Teilnehmenden zunehmend erschöpft waren – die RTK bietet einfach sehr viel Stoff. Dennoch konnten wir zum Abschluss zeigen, dass wir viel gelernt hatten und in einer Videoanalyse die wesentlichen Fehlerbilder - von Florian Weinzinger demonstriert - den Schlagprinzipen zuordnen konnten.

KraftAm zweiten Tag forderte Florian die TeilnehmerInnen zunächst mit „Animal Moves“ und anschließend mit Partner-Kraftübungen – Muskelkater am nächsten Tag inklusive. Mit verschiedenen Fang- oder Staffelspielen trainierten wir zudem die Schnellkraft kombiniert mit Badminton-typischen Richtungswechseln. Thema war dann gemäß RTK die Lauftechnik, insbesondere der breite Split-Step zum schnellen Start.

Nach der Mittagspause ging es dann noch um Verletzungsprophylaxe, bei der uns verschiedene Übungen zur Mobilisation vorgestellt wurden. Zum Abschluss wurde anhand von erweiterten Techniken demonstriert, wie sich Technik und Taktik im Training erfolgreich kombinieren lassen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein spannender Lehrgang war, der sehr gut Theorie und Praxis kombiniert hat. Der große Input aus der RTK führte zu einem gewissen „Information-Overload“, doch jeder hat nun die Möglichkeit, die Themen noch einmal in Ruhe online nachzuschauen. Wer noch keinen Zugang zur RTK hat, kann sich über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. zum Newsletter anmelden. Dann erhält man die notwendigen Zugangsdaten.